Ausgabe 3 - Magazin - Seite 57
DATA QUALITY & INTEGRITY
Warum ist Stammdaten-Management
wichtig? Und warum ist es vor allem
im Umfeld von SAP S/4HANA
besonders wichtig?
Burkhard: Moderne digitale
Plattformen kommen immer
öfter aus der Cloud. Dort mieten
sich Unternehmen notwendige
Funktionalitäten als Service. Die Zeiten, in
denen eigenentwickelte Funktionalitäten
wertvolle IP darstellten, sind vorbei. Dagegen
sind Daten in hoher Qualität, frei von
Inkonsistenzen und rechtskonform das Blut
des gesamten Unternehmensorganismus.
Und sehr oft auch das alles entscheidende
Differenzierungmerkmal.
In der täglichen Beratungspraxis haben wir
es häufig mit Systemen zu tun, in denen wir
falsche, unvollständige oder doppelte Datensätze finden. Das kostet die Unternehmen viel
Geld. Und da möchte ich noch gar nicht von
Herausforderungen wie Reputationsschäden
sprechen. Deswegen nutzen viele Unternehmen
den Umzug auf eine neue Plattform, um
mit vollständigen, richtigen und
vereinheitlichten Daten durchzustarten. Dazu kommt noch, dass
auf SAP S/4HANA der Einheitsgeschäftspartner als Stammdatenmodell mehr oder minder vorgegeben
ist. Das heißt, alle Debitoren und Kreditoren
müssen sowieso auf eine Art Golden Record
zusammengeschoben werden. Ich glaube, dass
die aktuelle SAP S/4HANA-Digitalisierungswelle genau der richtige Punkt ist, um die
Stammdatenqualität deutlich zu erhöhen.
Unternehmen, die sich da nicht genug Zeit
lassen und nach dem Motto „Hauptsache rein,
der Rest kommt hinterher“ arbeiten, schaffen
sich damit wahrscheinlich das nächste
Problem. Schlechte Stammdaten, migriert,
sind immer noch schlechte Stammdaten.
Kirsten: Bei uns gibt es einen
Spruch: „Gute Stammdaten sind
wichtig, aber keiner will etwas
dafür tun.“ Schon früher waren
Stammdatenprojekte die ungeliebten Kinder im
Unternehmen. Mann musste es einfach machen,
aber der Effekt ließ sich schwer messen. Das
hat sich sehr verändert. Vorstände geben heute
die Richtung klar vor. Die meisten wollen zur
Data Driven Company werden und all die
Möglichkeiten der Automatisierung nutzen.
Aber das geht eben einfach nicht mit falschen,
veralteten oder doppelten Stammdaten. Versuch
mal einen vollautomatischen Rechnungsversand
mit falschen Debitorendaten. Das holt dann so
manchen Geschäftsführer auf den Boden der
Tatsachen zurück. Die meisten haben das
Problem zum Glück erkannt! Deswegen
unterstützen wir Unternehmen dabei, die
Stammdatenqualität zu steigern. Damit
sie all die Segnungen der Technik, von der
Automatisierung bis zur KI, nutzen können!
Viele wollen zur Data
Driven Company
werden und diese
Möglichkeiten
nutzen. Aber mit
falschen, veralteten oder
doppelten Stammdaten
funktioniert das nicht!
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